Fachjournalist für Studienreisen
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Eine Lehre fürs Leben in Latium und Umbrien
Eine „Gebrauchsanweisung“ für eine Wiederauferstehung - gibt es eine solche? Und wie soll und könnte diese aussehen? Ein gutes Beispiel hierfür gibt es tatsächlich! Wie zünftig gestorben bzw. „hinüber“ gegangen wird und man fröhlich zurückkehrt kann man in Italien - wo sonst - lernen. Noch immer gibt es in diesem in den Köpfen von Urlaubern vor allem mit Pizza, Nudeln, „ O sole mio“ und Massentourismus verankerten Land unglaubliche Dinge zu entdecken. Zum Beispiel nordwestlich vom Flughafen Rom, in der vergleichbar nur wenig bereisten Region Latium und im benachbarten Umbrien. In einer guten Stunde reist man bequem mit dem Mietwagen durch rund 2500 Jahre Zeit und findet sich tatsächlich in einem Crashkurs für das ewige Leben, für das „Gehen“ und „Zurückkommen“ wieder, kann mühelos, ganz ohne Scharlatanerie mit offenen Augen zwischen diesen Welten wandern und die Annehmlichkeiten beider mit tiefen, erfrischenden Atemzügen genießen.
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Reflexionen über einen Besuch in Apulien.
Das Oktagon des Staufers Friedrich Zwo! Alles in Acht. Also unendlich. Unendlich heißt nicht sterblich. Nicht sterblich sein bedeutet den Tod überwinden. Deshalb trotzt das Stauferschloss mitten in der Welt der Lebenden, der Diesseitigen, wie eine schier unangreifbare Festung- niemand der nicht willkommen ist, kann Einlass finden. Sollte damit die Frage der Unsterblichkeit beantwortet werden? Und das in einer Zeit, wo der Glaube, die kirchliche Lehre noch so eine Autorität war, dass der Mensch selbst das, was er seiner Vernunft nach als absurd erkannte, dennoch dachte glauben zu können oder besser: zu müssen?
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Scappato! Abseits vom Massengeschlurfe rund um San Marco und der Kanalüberspannerin am Rialto weht es mich durch sinistre Gassencanyons, labyrinthig und sinnlich durch die Gerüche Venedigs. Hier modert es bruchbudig-feucht, dort hat sich der Duft von frischer Tomaten-Basilikum-Sauce energisch an altem Gemäuer festgekrallt. Ich wundere mich über die Gleichförmigkeit der braunroten, in ganz Venedig - vielleicht seit der Hunnenzeit? - angemalten Hausnummern.
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Rätselhafte Heiligtümer in der östlichen Türkei.
Die Wiege stand im Orient. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Aber wo? Und wann? Im diesbezüglich gerne zitierten Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris zumindest nicht - die frühesten mesopotamischen Kulturen liegen „erst“ 6500 Jahre zurück. Die kretischen Minoer können nur mit eher bescheidenen 3 vorchristlichen Jahrtausenden glänzen, das alte Ägypten der Pyramidenzeit und die Hethiter sogar mit noch weniger. Und Jericho mit seinen dicken aber schmucklosen Mauern? Schon besser… ist immerhin rund 10.000 Jahre her! Aber auch diese stolze Zahl an Jahrtausenden reicht inzwischen nicht mehr aus um Spitzenreiter im Anspruch auf die Wiege menschlicher Hochkultur zu sein.